Das Balestra ist ein mehrstöckiges brutalistisches (italienisch: «nudi et crudi») Parkhaus und Mini-Shoppingcenter. Mit seiner festungsartigen Gestalt und der scharfen Zickzack-Silhouette, die sich wie Sägeblätter schroff in den Himmel fräst, steht der in die Jahre gekommene Beton-Findling in krassem Gegensatz zur glattpolierten Mario Botta-Postmoderne der unmittelbaren Nachbarschaft. Der Verzicht auf Modernisierungsversuche hat seine Vorteile. Das Balestra bietet einen seltenen, authentischen Einblick in die autofreundliche Schweizer Einkaufswelt der späten Siebzigerjahre.

Autosilo Balestra

Text & Bilder: Karin Bürki
- Infrastruktur, Gewerbe
- Carlo Cesarini
- 1978
- Via G.B Pioda 9, 6900 Lugano
- Ticino
- -
- Gelistet in Carte Brute
Das Autosilo Balestra wirkt wie ein verwitterter Findling im schicken Bankenviertel von Lugano. Doch das Relikt aus dem Autozeitalter hat einen festen Parkplatz.
Zum Abstecher in die Siebziger gehört unbedingt ein Espresso in der ebenfalls original erhaltenen Snackbar. Nach der Stärkung wartet der Trip ins schummrige Postautoterminal im Untergeschoss. Es erinnert eindrücklich an die damalige Hackordnung zwischen Mensch, Auto und öffentlichem Verkehr.
Im Jahr 2011 gelang es einem Fahrer, mit seinem Ford Mustang die massive Betonwand im vierten Stock zu durchbrechen. Nach einem hollywoodreifen Sturz von 15 Metern landete der Mustang auf dem Motorradparkplatz. Das Auto erlitt einen Totalschaden. Drei Motorfahrzeuge wurden von herabfallenden Betonteilen zerquetscht. Der 24-jährige Lenker kam mit leichten Verletzungen davon.









© Karin Bürki/Heartbrut
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