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Masonry Hall, Maurerhalle, Hermann Baur, Basel, Swiss brutalism, © Karin Bürki/Heartbrut. Explore more on Heartbrut.com

Maurerhalle

Picture of Words & Photography: Karin Bürki

Text & Bilder: Karin Bürki

Beton-Origami

Was entsteht, wenn Bauhaus-Ideale, Béton Brut-Ästhetik und Schweizer Ingenieurskunst zusammenkommen, um im Nachkriegs-Basel eine Werkstätte für Maurerlehrlinge zu bauen?

Antwort: Wahrscheinlich eines der elegantesten Beton-Origamis der Welt. Wenn Schönheit Reduktion ist, dann hat das Architektenteam hier an nichts gespart: Aus Betonfalten, Glas und viel Licht schuf es ein Meisterwerk von geradezu brutaler Brillanz und Zeitlosigkeit.

Zweifellos. Aber eine Werkhalle mit der Optik und den Dimensionen - die Dachfalten spannen sich über 30 Meter! - einer modernistischen Kirche?

Antwort: Zugegeben, die Idee, für Maurerlehrlinge eine Art Gotteshaus aus Beton zu bauen, klingt sehr verwegen. Hier etwas Kontext. Die Maurerhalle ist Teil der Schule für Gestaltung und der Allgemeinen Gewerbeschule Basel. Der leitende Architekt Hermann Baur war stark von den Ideen des Bauhauses geprägt. Mit einer betont sachlichen, schülerbasierten Architektur, lichtdurchfluteten Räumen und einem leichten Zugang zu Natur und Kunst wollte er ein positives Lernklima schaffen. Baur war aber auch im Kirchenbau tätig. Architektur galt in der Nachkriegszeit als eine Art Ersatzreligion. Kühn war cool.

Heute dient die Maurerhalle als Hörsaal und Mehrzweckraum. Von ihren akkurat aufgereihten Pulten aus können die Studierenden das Lichtspiel auf den weiten Betonflächen verfolgen und über das Zischen nachdenken, das heisser Beton macht, wenn man ein kaltes Getränk gegen ihn schüttet.

Zwischen 2006 und 2010 wurden die Schule und vor allem die in die Jahre gekommene Maurerhalle umfassend saniert. Doch davon ist kaum etwas zu sehen. Das ist Absicht. Die Instandsetzung konzentrierte sich auf den Erhalt der architektonischen Qualität und die energetische Optimierung auf den heutigen Standard. Grösste Sorgfalt wurde darauf verwendet, die charakteristische Betonpatina zu bewahren. Statt der üblichen Hochdruckreinigung wurde der Beton über mehrere Wochen kontinuierlich mit Leitungswasser abgespritzt. Dank modernster Betonkosmetik konnten auch die gefürchteten Flecken vermieden werden, die entstehen, wenn plump mit Schutzanstrichen hantiert wird.
Masonry Hall, Maurerhalle, Hermann Baur, Basel, Swiss brutalism, © Karin Bürki/Heartbrut. Explore more on Heartbrut.com

© Karin Bürki/Heartbrut

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Hardbruecke Bridge, Zurich, © Karin Bürki/Heartbrut. Explore more on Heartbrut.com
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Flamatt II, Atelier 5, Wünnewil-Flamatt, Canton of Fribourg 1961. A Swiss pioneer of brutalist architecture © Karin Bürki. Explore more on Heartbrut.com
La Tulipe (The Tulip), Centre for Medical Research, Geneva 1975-1976,© Karin Bürki/Heartbrut, Swiss Brutalism. Explore more on Heartbrut.com