Diese Betonoase in der der Schweizer Grenzstadt Kreuzlingen (Deutschland und der Bodensee sind nur einen Katzensprung entfernt) sollte man am besten an einem heissen Sommertag besuchen, wenn sich die Architektur auf der Oberfläche des Beckens der zentralen Brunnenskulptur in flirrende Abstraktionen auflöst und harte Schatten dramatische Effekte erzeugen. Drei Trakte gruppieren sich um eine grosse Piazza, die den Studierenden eine grossartige, offene Bühne eröffnet.
Für die Anlage entwickelten die Architekten eigens eine speziell pigmententierte Betonmischung mit einem rauen, scharrierten Finish. Die erdigen, lehmzigelfarbenen Töne und reduzierte Architektur zitieren befestigte Städte Nordafrikas, während die Kandelaber und die beiden Brunnenskulpturen mit ihren Pop-Art und Space-Age Referenzen dem damaligen Zeitgeist Tribut zollen. Der Erweiterungsbau der PMS Kreuzlingen gilt als eines der bedeutendsten brutalistischen Schulgebäude der Schweiz und inspirierte in den 1970er Jahren zahlreiche ähnliche Anlagen. Eine kürzlich durchgeführte, umsichtige Instandsetzung gewährleistet, dass die Schule auch weiterhin erstklassig bleibt.