Man könnte es für einen futuristischen Tempel einer fernen Gottheit halten. Doch das ausserirdisch anmutende Ferrohaus ist im Grunde nichts anderes als die zur Tugend gemachte Not. Und das kam so: Das vom schwedischen Metallkonzern «Ferrolegeringar AG» in Auftrag gegebene Geschäftshaus musste sich an strenge Bauvorschriften halten, die vorschrieben, dass die obersten Geschosse zurückversetzt gebaut werden mussten. Der Architekt Justus Dahinden entwickelte daraus die Idee der ikonischen Pyramidenform. Die Verkleidung mit Cor-Ten-Stahl ist eine Referenz an das Tätigkeitsfeld des Bauherrn.
Ursprünglich als Firmengebäude konzipiert, verfügte die Pyramide im oberen Drittel auch über zwei luxuriöse Maisonettewohnungen. Die Monatsmiete für eine der Fünfzimmerwohnungen betrug für damalige Verhältnisse stolze 3000 Franken (heute rund 9000 Franken). Unverbaubare Seesicht inklusive. Seit 1993 beherbergt die Pyramide eine Privatklinik. Die Maya-Raumstation ist bis heute eines der unverwechselbarsten Gebäude der Stadt.
Und was hat das Ferrohaus mit Brutalismus zu tun? Im Prinzip nicht viel. Aber angenommen, es wäre aus Beton - es würde alle Kriterien erfüllen. Darum erklären wir es zum brutalistischen Bruder im Geiste.