Castasegna ist ein malerisches Grenzdorf im Bergell, einem Bergtal zwischen dem Malojapass und Chiavenna. Nur einen Steinwurf von der italienischen Grenze entfernt, steht hoch über der Hauptstrasse ein polygonaler, kieselsteinfarbener Betonturm, der dem Ort eine unerwartete Urbanität verleiht. Er befindet sich im Obstgarten der Villa Garbald, einem herrschaftlichen Landhaus von Gottfried Semper aus dem 19. Jahrhundert. Inspiriert von den lombardischen Vogeljagdtürmen, den so genannten «Roccoli», entwarfen Quintus Miller und Paola Maranta den Roccolo-Turm als zeitgenössische Neuinterpretation und Ergänzung zum Semperbau, den das Architektenduo 2004 renoviert hatten. Miller & Marantas wegweisende Fortschreibung der Bergeller Baukunst brachte dem Basler Büro internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung.