Schule Stettbach

Picture of Words & Photography: Karin Bürki

Text & Bilder: Karin Bürki

Schule Stettbach, Esther + Rudolf Guyer, Swiss brutalism icon, © Karin Bürki. Explore more on Heartbrut.com
Classe Corbusier

Die Sekundarschule Stettbach war das erste grosse Schulprojekt von Esther und Rudolf Guyer. Inspiriert von Le Corbusiers Kloster La Tourette adaptierten die Guyers dessen brutalistische Ästhetik für das Quartier Schwamendingen am Stadtrand von Zürich.

Die in einem weitläufigen, sorgsam gepflegten Park gelegene Schulanlage besteht aus einem Hauptgebäude, einer Sporthalle, einem Hallenbad und überdachten Gängen. Die strenge Aussenfassade aus Sichtbeton trifft auf Innenräumen aus unverputztem Backstein. Eva Paulis farbige, quer über die gesamte Anlage verstreute Konkrete-Kunst- Interventionen in knalligem Orange, Blau, Grün und Violett brechen die asketische Strenge auf. Sehr zur Erleichterung, so nehmen wir es einmal an, der Schülerinnen und Schüler, die Ende der sechziger Jahre ihre Teenagerjahre durchlebten.

Stettbach war der erste Schulbauwettbewerb, den Esther und Rudolf Guyer gewannen. Vor allem aber war es für das junge Architektenpaar die Gelegenheit, ihre Zuneigung zu Le Corbusier zu vertiefen. So packten die Guyers dessen Entwurf für das Kloster La Tourette in Frankreich in ihre Koffer und adaptierten ihn für das Quartier Schwamendingen am Stadtrand von Zürich.
Die Schulanlage begründete die Karriere der Guyers, die in ihrer brutalistischen Phase Schulen, Kirchen, aber auch Infrastrukturbauten in der ganzen Schweiz realisierten. Auch wenn sich die Sekundarschule noch stark an Le Corbusier orientiert, sind die typischen Stilmerkmale des Architektenpaares bereits vorhanden: Lokale Lösungen, asketische Ästhetik, materielle Zurückhaltung - und eine Schwäche für Kandelaber und futuristisches Orange. Sieben Jahre später gingen die Guyers mit der Zürcher Kunstgewerbeschule in knalloranger Siebzigerjahre-Psychedelik aufs Ganze.
Schule Stettbach, Esther + Rudolf Guyer, Swiss brutalism icon, © Karin Bürki. Explore more on Heartbrut.com

© Karin Bürki/HEARTBRUT

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Triemli Tower, Esther + Rudolf Guyer, Swiss brutalism icon, © Karin Bürki/HEARTBRUT. Explore more on Heartbrut.com
Palais des Congrès, Max Schlup, Swiss brutalism icon, © Karin Bürki/HEARTBRUT. Explore more on Heartbrut.com
Autosilo Balestra, mehrstöckiges Parkhaus und Einkaufszentrum, Carlo Cesarini, Lugano, 1978, Tessin, Schweizer Brutalismus. Entdecken Sie mehr auf Heartbrut.com
Flamatt I, Atelier 5, Swiss brutalism, © Karin Bürki/Heartbrut. Explore more on Heartbrut.com