Unverfroren schroff und sehr, sehr brutal - der Triemli-Turm macht absolut keinen Hehl daraus, dass er niemandem gefallen will: Der 43 Meter hohe Betonturm beim Stadtspital dreht der Stadt den Allerwertesten zu und zeigt ästhetischen Befindlichkeiten gnadenlos den Stinkefinger. Von allen frühen Zürcher Béton-Brut-Bauten ist er derjenige, der sich am konsequentesten jenen brutalistischen Kernqualitäten verschrieben hat, die der einflussreiche britische Design- und Architekturkritiker Reyner Banham in den fünfziger Jahren wie folgt definierte: «Was den Neuen Brutalismus ausmacht, ist eben seine Brutalität, dieses Mir-egal-Sein, diese Sturheit.»