The 50 boldest concrete buildings in Switzerland
Das Jahr 2020 übt uns in Geduld aber auch, die Welt um uns herum mit neuen Augen zu entdecken. Ferne Reisen bleiben aus, dafür bekommen wir Zeit und die Möglichkeit die Schweiz auszukundschaften. Dafür müssen wir aber nicht zwingend in die Berge, sondern bekommen mit «CARTE BRUT» ein spannendes Alternativ-Programm quer durch die Schweiz: Der Faltführer «CARTE BRUT» präsentiert die 50 aufregendsten Ikonen aus dem Beton-Erbe der Schweiz der letzten 100 Jahre und ermuntert, die Béton-Brut-Landschaft der Schweiz neu zu entdecken.
Unter den Bauten sind zeitgenössische Objekte unter anderem von Herzog & de Meuron oder Barozzi Veiga aber auch die Basler Antoniuskirche aus dem Jahr 1927 oder der 1966 erbaute Palais des Congrès in Biel zu finden. Sichtbeton ist Teil unserer Kultur und in der Schweiz omnipräsent, dennoch gelten viele brutalistische Objekte aus den Sechzigern und Siebzigern als «Monsterbauten». Die «CARTE BRUTE» von Karin Bürki zeigt das Gegenteil und inspiriert, die Schönheit der Gebäude vor Ort neu zu erkunden.
Die Carte Brute lädt dazu ein, die 50 wichtigsten Schweizer Sichtbeton-Bauten kennen und schätzen zu lernen
Sichtbeton-Architektur ist in der Schweiz omnipräsent. Sie ist Teil unseres Alltags und gehört zum Kulturgut wie Musik und Kunst. Trotzdem hat sie einen schlechten Ruf. Brutalistische Bauten aus den 60er- und 70er-Jahren gelten vielfach immer noch als «Monster». Das will die Carte Brute ändern: Der doppelseitige Faltführer im A1-Format regt dazu an, die Béton-brut-Landschaft der Schweiz neu zu entdecken. Vorgestellt werden 50 Betonbau-Ikonen von den Anfängen bis zur Gegenwart quer durch alle Landesteile.
Dabei ist die Region Basel aussergewöhnlich gut vertreten. Beschrieben wird beispielsweise die Basler Antoniuskirche, die von 1925 bis 1927 vom Architekten Karl Moser als erster reiner Betonsakralbau der Schweiz errichtet wurde. Das kam damals nicht bei allen gut an: So wurde das Gebäude in den Anfangsjahren auch spöttisch als «Seelensilo» bezeichnet. Ein Höhepunkt der Nachkriegsarchitektur ist die Maurerhalle der allgemeinen Berufsschule Basel, die von 1956 bis 1961 entstand. Die Halle wurde von Hermann Baur zusammen mit weiteren Architekten entworfen. Sie erinnert mit ihren geometrischen Formen ein bisschen an Origami, hat aber die Dimensionen eines Kirchenschiffs. Ebenfalls ein Klassiker ist das Neumatt-Schulhaus in Aesch. Es wurde von Walter Förderer, Rolf Otto und Hans Zwimpfer von 1959 bis 1962 erbaut: Imposant ist die offene Treppenanlage im Innern, um die herum die einzelnen Schulzimmer angeordnet sind. Noch in den 80er-Jahren zog die Anlage regelmässig Architekturstudierende an. All das macht die Carte Brute sichtbar, die letztes Jahr von «Heartbrut» herausgegeben wurde: Das ist einerseits eine Online-Plattform, die über Brutalismus in der Schweiz informiert und ihn dokumentiert. Andererseits gibt «Heartbrut» auch immer wieder Print-Editionen heraus. Kreativer Kopf und Gründerin ist die Zürcher Autorin und Fotografin Karin Bürki, die ganz nach dem Motto «Keep it brut & beautiful»