- Susanna Koeberle
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«BETON BLUTT»
Brutalismus hat Hochkonjunktur. Die Autorin und Fotografin Karin Hunter BĂ¼rki präsentiert ihre Karten- und Printkollektion bei Print Matters in ZĂ¼rich. Â
Die Schweiz ist gut bestĂ¼ckt mit Brutalismus-Ikonen. Der Bauboom der Nachkriegszeit bescherte uns einige Betonbauten, Sichtbeton (auf Französisch «bĂ©ton brut») wurde zum gestalterischen Mittel in der Architektur. Die Autorin und Fotografin Karin Hunter BĂ¼rki hat ein echtes Faible fĂ¼r die raue Schönheit dieser Architektur und hält solche Bauten seit einigen Jahren fotografisch fest. Dies tut sie sowohl hierzulande als auch in England, wo sich besonders viele brutalistische Bauwerke befinden.Â
Nach dem ersten Erfolg ihrer Postkartenkollektion «Brutalist Beauties» rief sie «Heartbrut» ins Leben, seither wächst ihr fotografisches Inventar an Betonbauten fortlaufend. Mit viel Wortwitz wirbt sie fĂ¼r die Modernität und Aktualität dieser häufig als hässlich (trotz Revival und Hype) verschrieenen Betonmonster. Karin Hunter BĂ¼rki portraitiert «ihre» SchĂ¼tzlinge fast so, als wären sie aparte Kleider. Oder als wären sie Spiegelbild unserer harten Realität. Sie versteht nämlich ihre «expressive Ehrlichkeit und Hang zur Respektlosigkeit als praktische Anleitung zur Navigation durch die toughe Alltagsrealität: Zeig Herz und Mut, mach dir das Unperfekte zu eigen; iss nackte Pasta – weil, oh well, das Leben ist nun einmal gleichzeitig brutal hart und schön». Ein perfektes Motto fĂ¼r die kommende Vorweihnachtszeit!
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