Kühne Schönheiten aus Beton
Die Zürcherin Karin Bürki hat die schönsten Retro-Ikonen und zeitgenössische Beispiele auf einer Faltkarte für die Stadt und die Region verewigt.
Beton polarisiert. Die einen finden ihn abstossend und hässlich, die anderen verehren ihn. In Architekturkreisen wird das Baumaterial schon seit längerem wiederentdeckt; Ausstellungen widmen sich dem Thema. Und Fotografinnen oder Architektur-Aficionados aus der ganzen Welt halten Betonbauten für Instagram fest, etwa auf dem Kanal SOS Brutalism. Viele Gebäude stammen aus der Zeit des Brutalismus, der dominierenden Zeit der Betonarchitektur zwischen den 1960er- und 80er-Jahren.
Auch die gebürtige Zürcherin Karin Bürki ist Betonfan. Sie rückt dafür ihre «Betonbeauties» ins richtige Licht. 2019 gründete sie das Format Heartbrut mit gleichnamiger Website, «um einen frischen Blick auf die Schweizer Beton-Ikonen zu weren und die Solitäre vom hartnäckigen Monsterklischee zu befreien.» «Beton ist Kulturgut», meint Karin Bürki.
Kürzlich hat sie die Carte Brute Zürich publiziert, eine Faltkarte mit den 40 markantesten Zürcher Beton-Ikonen. Es ist ihre persönliche Auswahl.
Eine Karte zum Mitnehmen
Gelisted sind unter anderem das skulpturale Wandrelief von Ödön Koch am Kaufhaus Regina in Dietikon (1964) oder die geschwungene Aula Rämibühl. In Bürkis Augen "Zürichs filigranste Betonschönheit"(1971). Eines der populärsten Zürcher Betongebäude dürfte der Triemli-Turm von Esther und Rudolf Guyer sein. ...